Nach einer Operation an dem Meniskus kann man bei einer minimalinvasiven Operation (Arthroskopie) je nach Empfehlung des Operateurs relativ schnell mit der Physiotherapie starten. Bei einer partiellen (teilweisen) oder subtotalen (Entfernung des größten Teils, nur ein kleiner Teil bleibt erhalten) Entfernung des Meniskus geben die meisten Operateure eine Teilbelastung des Beines an Unterarmgehstützen für 4-7 Tage nach der Operation vor. Auch in diesem Zeitraum ist Physiotherapie zur Verringerung der eventuell auftretenden Schwellung des Gelenkes schon möglich.
Nach der Teilbelastung kann das Bein schmerzadaptiert (am Schmerz orientiert) langsam mehr belastet werden, bis die Vollbelastung möglich ist. Dabei muss auch auf die Schwellungsneigung des Kniegelenkes Rücksicht genommen werden.
Zur schnelleren Rehabilitation nach der Operation und dem Erreichen einer freien, vollständigen Beweglichkeit, schmerzfreier Mobilität und Funktion ist der schnelle Start mit Physiotherapie wichtig. Suchen Sie sich daher, sobald Sie ein Physiotherapierezept erhalten, eine Praxis in Ihrer Nähe, um ihre Rehabilitation schnell starten zu können.
Die verschiedenen Rehabilitationsprotokolle, die nach einer Meniskus-Operation angewendet werden, schreiben fast alle zusätzlich zur kurzen Teilbelastung eine Limitierung der Kniebeugung auf 90° für 6 Wochen nach der Operation vor. Schon in diesem Zeitraum kann eine erste Kräftigung und Stabilisierung des Kniegelenkes bei der Physiotherapie erfolgen.
Die Rückkehr in den Sport ist für die Patienten nach einer Operation am Meniskus ohne zusätzliche Begleitverletzungen bei einem komplikationslosen Verlauf in der Regel mit einem Trainingsaufbau ab der 3.- 6. Woche postoperativ verbunden.
Eine sportliche Belastbarkeit ist nach einem Meniskusriss und anschließender Operation häufig schon nach der 6. – 8. Woche gegeben. Der Start mit Kontaktsportarten ist laut mehreren Studien erst nach 3-6 Monaten zu empfehlen.
https://www.therapiezentrum-marzipanfabrik.de/wp-content/uploads/2019/01/Logo_Therapiezentrum-Marzipanfabrik_2.jpg00Pascal Knollhttps://www.therapiezentrum-marzipanfabrik.de/wp-content/uploads/2019/01/Logo_Therapiezentrum-Marzipanfabrik_2.jpgPascal Knoll2023-05-28 00:05:002023-05-21 20:31:29Wann sollte man Physiotherapie nach einer Meniskus Operation starten?
Heute möchten wir alle LWS =Lendenwirbelsäulen geplagten Menschen ansprechen. Euch plagen seit langer Zeit Rückenschmerzen im unteren Teil der Wirbelsäule? Dann sprechen wir von der sogenannten Lendenwirbelsäule, abgekürzt LWS!
In der Physiotherapie erleben wir Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der LWS sehr häufig in der Therapie. Oftmals stellt sich auch für uns die Frage nach der Diagnose. Vom „einfachen“ Hexenschuss, muskulären Verspannungen bis zum Bandscheibenvorfall oder Verschleißerscheinungen gibt es viele Möglichkeiten, woher der Schmerz in der LWS und/oder auch die Bewegungseinschränkungen kommen können.
Diagnostik per MRT gibt häufig einen sehr guten Aufschluss über die betroffenen Strukturen in der Lendenwirbelsäule. Ist die Diagnose ein Bandscheibenvorfall, auch Bandscheibenprolaps genannt, ist die Welt nicht zu Ende, glaubt es uns!
In der Akutphase kann ein Bandscheibenvorfall sehr schmerzhaft sein und sogar Ausstrahlungen in die Gesäßregion und/oder ein Bein machen. Eine gute Position zum Schlafen oder auch Sitzen zu finden, ist oft in der Phase nicht einfach und wird am besten erstmal mit Medikamenten begleitet. Ja, ihr hört richtig, auch wir Physios befürworten die Einnahme von Medikamenten – entscheiden muss das aber natürlich stets der behandelnde Arzt, das ist klar! Ist der Bandscheibenvorfall akut, sind schmerzhemmende Medikamente und/oder eine spezielle Form der Spritze sehr hilfreich.
Hoffnungsfroherweise kommt dann die Phase, in der der Schmerz nachlässt und die Bewegungsfähigkeit wieder ein wenig zunimmt. Zugegeben, am Anfang haben die schmerzgeplagten Patient:innen Angst, sich zu bewegen, aber das wird zusammen mit der Physiotherapie Stück für Stück immer besser. Keine Sorge. Relativ schnell werdet ihr feststellen, dass doch schon wieder eine Menge geht!
Das Nonplusultra für Bandscheibenvorfälle sind stetige, am Anfang leichte Bewegungen und vor allem Kräftigung der Rumpfmuskulatur.
Der Mensch besitzt insgesamt 23 Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern der einzelnen Wirbel liegen. Die Bandscheiben verbinden die einzelnen Wirbelkörper flexibel miteinander und tragen zu ihrer Beweglichkeit bei (DocCheck 2017). Sie besteht aus einem äußeren Fasering (bezeichnet als Anulus fibrosus) und einem zentral gelegenen Gallertkern, dem Nucleus pulposus. Der Gallertkern der Bandscheiben kann auch als „Wasserkissen“ bezeichnet werden, welches bei kurzfristigen Belastungen als eine Art Stoßdämpfer funktioniert und den einwirkenden Druck gleichmäßig auf die angrenzenden Deck- und Bodenplatten der Wirbelkörper verteilt.
Langfristige Belastungen der Bandscheiben können zu einer langsamen, aber permanenten Flüssigkeitsabgabe führen. Diese Entwicklung kann durch eine Entlastung der Bandscheiben wieder rückgängig gemacht werden, da die Bandscheiben unter Entlastung wieder an Dicke zunehmen können. Infolge dieser Flüssigkeitsverschiebungen im Bereich der Bandscheiben nimmt die Körperlänge eines Menschen im Laufe eines Tages um etwa 1% (1,5-2,0 cm) der Ausgangslänge ab.
Die Bänder der Wirbelsäule führen dabei zu einer stabilen Verbindung der Wirbel untereinander und ermöglichen ebenfalls hohe mechanische Belastungen. Die großen Wirbelkörperbänder (Ligamentum longitudinale anterius/ posterius) begrenzen/ sichern dabei die Bandscheiben. Trotz dieser Sicherung ist ein seitlicher Bereich der Bandscheiben ohne Bandverstärkung vorhanden, welcher zu laterale (seitlichen) Bandscheibenvorfällen führen kann.
Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man den Austritt des Gallertkernes der Bandscheibe durch den Faserring, der zusammen mit den Bändern der Wirbelsäule, einen Austritt verhindern sollte. Durch degenerative Veränderungen oder lange, falsche Belastungen kann es zu einer mangelnden Sicherung der Bandscheiben kommen und es entsteht ein Bandscheibenvorfall (Prolaps).
Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2017 hat statistisch erfasst, dass sich unter nichtoperativer Therapie im Schnitt 66,66% aller lumbalen Bandscheibenvorfälle spontan zurückbilden. (Zhong et al. 2017).
Inaktive Menschen haben meist einen stärkeren Höhenverlust der Bandscheiben, als aktive Menschen. Studien belegen, dass intensives Krafttraining den regenerativen Prozess der Bandscheiben fördert. (Physiomeetsscience 2018)
Quellen:
Schünke et al. (2005): Prometheus – LernAtlas der Anatomie: Bandscheibe (Discus intervertebralis: Aufbau und Funktion); Georg Thieme Verlag; S. 92-95
Zhong M, Liu JT, Jiang H, Mo W, Yu PF, Li XC, Xue RR. Incidence of Spontaneous Resorption of Lumbar Disc Herniation: A Meta-Analysis. Pain Physician. 2017 Jan-Feb;20(1): E45-E52. PMID: 28072796.
https://www.therapiezentrum-marzipanfabrik.de/wp-content/uploads/2019/01/Logo_Therapiezentrum-Marzipanfabrik_2.jpg00Pascal Knollhttps://www.therapiezentrum-marzipanfabrik.de/wp-content/uploads/2019/01/Logo_Therapiezentrum-Marzipanfabrik_2.jpgPascal Knoll2021-04-29 15:42:372021-04-29 16:10:54Was ist eine Bandscheibe: Funktion und Pathologie
Wann sollte man Physiotherapie nach einer Meniskus Operation starten?
Nach einer Operation an dem Meniskus kann man bei einer minimalinvasiven Operation (Arthroskopie) je nach Empfehlung des Operateurs relativ schnell mit der Physiotherapie starten. Bei einer partiellen (teilweisen) oder subtotalen (Entfernung des größten Teils, nur ein kleiner Teil bleibt erhalten) Entfernung des Meniskus geben die meisten Operateure eine Teilbelastung des Beines an Unterarmgehstützen für 4-7 Tage nach der Operation vor. Auch in diesem Zeitraum ist Physiotherapie zur Verringerung der eventuell auftretenden Schwellung des Gelenkes schon möglich.
Nach der Teilbelastung kann das Bein schmerzadaptiert (am Schmerz orientiert) langsam mehr belastet werden, bis die Vollbelastung möglich ist. Dabei muss auch auf die Schwellungsneigung des Kniegelenkes Rücksicht genommen werden.
Zur schnelleren Rehabilitation nach der Operation und dem Erreichen einer freien, vollständigen Beweglichkeit, schmerzfreier Mobilität und Funktion ist der schnelle Start mit Physiotherapie wichtig. Suchen Sie sich daher, sobald Sie ein Physiotherapierezept erhalten, eine Praxis in Ihrer Nähe, um ihre Rehabilitation schnell starten zu können.
Die verschiedenen Rehabilitationsprotokolle, die nach einer Meniskus-Operation angewendet werden, schreiben fast alle zusätzlich zur kurzen Teilbelastung eine Limitierung der Kniebeugung auf 90° für 6 Wochen nach der Operation vor. Schon in diesem Zeitraum kann eine erste Kräftigung und Stabilisierung des Kniegelenkes bei der Physiotherapie erfolgen.
Die Rückkehr in den Sport ist für die Patienten nach einer Operation am Meniskus ohne zusätzliche Begleitverletzungen bei einem komplikationslosen Verlauf in der Regel mit einem Trainingsaufbau ab der 3.- 6. Woche postoperativ verbunden.
Eine sportliche Belastbarkeit ist nach einem Meniskusriss und anschließender Operation häufig schon nach der 6. – 8. Woche gegeben. Der Start mit Kontaktsportarten ist laut mehreren Studien erst nach 3-6 Monaten zu empfehlen.
Quelle: Systematisches Review: Return to sport nach 3-6 Monaten möglich
Bandscheibenvorfall LWS
Heute möchten wir alle LWS =Lendenwirbelsäulen geplagten Menschen ansprechen. Euch plagen seit langer Zeit Rückenschmerzen im unteren Teil der Wirbelsäule? Dann sprechen wir von der sogenannten Lendenwirbelsäule, abgekürzt LWS!
In der Physiotherapie erleben wir Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der LWS sehr häufig in der Therapie. Oftmals stellt sich auch für uns die Frage nach der Diagnose. Vom „einfachen“ Hexenschuss, muskulären Verspannungen bis zum Bandscheibenvorfall oder Verschleißerscheinungen gibt es viele Möglichkeiten, woher der Schmerz in der LWS und/oder auch die Bewegungseinschränkungen kommen können.
Diagnostik per MRT gibt häufig einen sehr guten Aufschluss über die betroffenen Strukturen in der Lendenwirbelsäule. Ist die Diagnose ein Bandscheibenvorfall, auch Bandscheibenprolaps genannt, ist die Welt nicht zu Ende, glaubt es uns!
In der Akutphase kann ein Bandscheibenvorfall sehr schmerzhaft sein und sogar Ausstrahlungen in die Gesäßregion und/oder ein Bein machen. Eine gute Position zum Schlafen oder auch Sitzen zu finden, ist oft in der Phase nicht einfach und wird am besten erstmal mit Medikamenten begleitet. Ja, ihr hört richtig, auch wir Physios befürworten die Einnahme von Medikamenten – entscheiden muss das aber natürlich stets der behandelnde Arzt, das ist klar! Ist der Bandscheibenvorfall akut, sind schmerzhemmende Medikamente und/oder eine spezielle Form der Spritze sehr hilfreich.
Hoffnungsfroherweise kommt dann die Phase, in der der Schmerz nachlässt und die Bewegungsfähigkeit wieder ein wenig zunimmt. Zugegeben, am Anfang haben die schmerzgeplagten Patient:innen Angst, sich zu bewegen, aber das wird zusammen mit der Physiotherapie Stück für Stück immer besser. Keine Sorge. Relativ schnell werdet ihr feststellen, dass doch schon wieder eine Menge geht!
Das Nonplusultra für Bandscheibenvorfälle sind stetige, am Anfang leichte Bewegungen und vor allem Kräftigung der Rumpfmuskulatur.
Was ist eine Bandscheibe: Funktion und Pathologie
Der Mensch besitzt insgesamt 23 Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern der einzelnen Wirbel liegen. Die Bandscheiben verbinden die einzelnen Wirbelkörper flexibel miteinander und tragen zu ihrer Beweglichkeit bei (DocCheck 2017). Sie besteht aus einem äußeren Fasering (bezeichnet als Anulus fibrosus) und einem zentral gelegenen Gallertkern, dem Nucleus pulposus. Der Gallertkern der Bandscheiben kann auch als „Wasserkissen“ bezeichnet werden, welches bei kurzfristigen Belastungen als eine Art Stoßdämpfer funktioniert und den einwirkenden Druck gleichmäßig auf die angrenzenden Deck- und Bodenplatten der Wirbelkörper verteilt.
Langfristige Belastungen der Bandscheiben können zu einer langsamen, aber permanenten Flüssigkeitsabgabe führen. Diese Entwicklung kann durch eine Entlastung der Bandscheiben wieder rückgängig gemacht werden, da die Bandscheiben unter Entlastung wieder an Dicke zunehmen können. Infolge dieser Flüssigkeitsverschiebungen im Bereich der Bandscheiben nimmt die Körperlänge eines Menschen im Laufe eines Tages um etwa 1% (1,5-2,0 cm) der Ausgangslänge ab.
Die Bänder der Wirbelsäule führen dabei zu einer stabilen Verbindung der Wirbel untereinander und ermöglichen ebenfalls hohe mechanische Belastungen. Die großen Wirbelkörperbänder (Ligamentum longitudinale anterius/ posterius) begrenzen/ sichern dabei die Bandscheiben. Trotz dieser Sicherung ist ein seitlicher Bereich der Bandscheiben ohne Bandverstärkung vorhanden, welcher zu laterale (seitlichen) Bandscheibenvorfällen führen kann.
Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man den Austritt des Gallertkernes der Bandscheibe durch den Faserring, der zusammen mit den Bändern der Wirbelsäule, einen Austritt verhindern sollte. Durch degenerative Veränderungen oder lange, falsche Belastungen kann es zu einer mangelnden Sicherung der Bandscheiben kommen und es entsteht ein Bandscheibenvorfall (Prolaps).
Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2017 hat statistisch erfasst, dass sich unter nichtoperativer Therapie im Schnitt 66,66% aller lumbalen Bandscheibenvorfälle spontan zurückbilden. (Zhong et al. 2017).
Inaktive Menschen haben meist einen stärkeren Höhenverlust der Bandscheiben, als aktive Menschen. Studien belegen, dass intensives Krafttraining den regenerativen Prozess der Bandscheiben fördert. (Physiomeetsscience 2018)
Quellen:
Schünke et al. (2005): Prometheus – LernAtlas der Anatomie: Bandscheibe (Discus intervertebralis: Aufbau und Funktion); Georg Thieme Verlag; S. 92-95
DocCheck (2017): https://flexikon.doccheck.com/de/Bandscheibe
Zhong M, Liu JT, Jiang H, Mo W, Yu PF, Li XC, Xue RR. Incidence of Spontaneous Resorption of Lumbar Disc Herniation: A Meta-Analysis. Pain Physician. 2017 Jan-Feb;20(1): E45-E52. PMID: 28072796.